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CampusSlam Vol. 1

Hochschule Landshut ruft erfolgreich neues Format ins Leben, das die traditionellen Antrittsvorlesungen in ein modernes und attraktives Erlebnis verwandelt hat: der CampusSlam.

Hier können neue Professoren auf unterhaltsame Weise Einblicke in ihre Fachgebiete geben und gesellschaftlich relevante Themen diskutieren. Der erste CampusSlam fand am zurückliegenden Mittwochabend statt und war aufgrund seines gleichermaßen unterhaltsamen und informativen Ansatzes ein voller Erfolg. Die drei referierenden Professoren Dr. Bruno Franceschini, Dr. Martina Mitterhofer und Dr. Till Krause begeisterten mit ihren Performances im „CampusSlam Vol. 1“. Die Idee und Konzeption für das neue Veranstaltungsformat stammt von der Vizepräsidentin für Studium und Lehre, Prof. Dr. Silvia Dollinger. Sie moderierte die Veranstaltung ebenso. Als besonders erfreulich betrachtet es Dollinger, dass sie die Verlagsgruppe Attenkofer als Kooperationspartner gewinnen konnte, sodass man das Format als Reihe anbieten können wird.

Eröffnung durch Verleger Martin Balle

Den Auftakt des Abends machte Prof. Dr. Martin Balle, Verleger der Mediengruppe Attenkofer. In seinem Eröffnungsvortrag sprach er über das Verhältnis von Digitalem und Analogem und betonte, dass das Analoge essentiell für das Menschsein sei. „Unserer Erkenntnis ist an unsere physischen Sinne gebunden“, argumentierte Balle. Er warnte davor, dass das ausschließliche digitale Erleben dieses Menschsein limitiere und die Wertschätzung für den Einzelnen abnehme. Sein Vortrag regte zur Reflexion und Diskussion über die Balance zwischen digitaler und analoger Welt an.

Musik als gesellschaftliches Bindemittel

Prof. Dr. Bruno Franceschini von der Fakultät für Soziale Arbeit startete den Slam-Reigen mit einer inspirierenden Einlage über die Bedeutung von Musik im Alltag und in der Bildung. „Musik hat viele Funktionen. Sie kann etwa Angstlöser und Spaßmacher sein“, proklamierte Franceschini. Er betonte, dass Musik ein Grundbedürfnis des Menschen sei und kritisierte die Kürzungen im Musikunterricht an Schulen. „Gehen Sie langsam, reflektieren Sie Themen, denken Sie selbstständig“, forderte er das Publikum auf. Ein praktisches Beispiel rundete seinen Vortrag ab: die Zuhörer konnten gemeinsam musizieren, was den Vortrag besonders lebendig und interaktiv machte.

Künstliche Intelligenz im Marketing und Kommunikation

Prof. Dr. Martina Mitterhofer von der Fakultät Betriebswirtschaft beleuchtete die Zukunft der Künstlichen Intelligenz und deren Einsatzmöglichkeiten. Sie teilte ihre Erfahrungen mit ChatGPT und anderen KI-Tools und sprach über die Revolution, die diese Technologien im Marketing und in der Kommunikation auslösen könnten. „Standardcontent wird durch KI kostenlos, wir werden deshalb künftig noch stärker mit Informationen überflutet werden“, prognostizierte Mitterhofer. Sie warnte vor Risiken und Fälschungen, die durch die KI entstehen könnten, und betonte die Bedeutung von Empathie und persönlicher Interaktion in der digitalen Welt. Die berühmten Soft Skills würden demnach noch wichtiger werden, genau wie ein reflektiertes und sinnvolles Umgehen mit der generativen KI.

Moderner Journalismus und seine Herausforderungen

Den Abschluss der Vortragsreihe bildete Prof. Dr. Till Krause, der über die Rolle des Journalismus in turbulenten Zeiten sprach. „Journalismus ist eine Säule der Demokratie. Er ist gut, wenn er Nähe erzeugt,“ sagte Krause. Er hob die Bedeutung des Journalismus im Kampf gegen Desinformation hervor und betonte, dass Journalisten weiterhin eine wichtige Rolle bei der Aufklärung und Mobilisierung der Gesellschaft spielen. „Denken Sie wie Journalisten! Feiern Sie die Werte des Journalismus wie Presse- und Meinungsfreiheit und lokale Medien,“ riet Krause den Zuhörern. Er schloss seinen Auftritt mit einem leidenschaftlichen Plädoyer für Meinungs- und Pressefreiheit ab und hob den dazu passenden fünften Artikel des deutschen Grundgesetzes hervor. Der Professor für Medien und Kommunikation sorgte mit einem gut platzierten Spaß für großes Gelächter am Ende seines Auftritts: er führte den Anwesenden eigens produzierte Fanartikel zu besagtem Artikel fünf des Grundgesetzes vor. Dazu gehörten Ansteck-Buttons, eine Kaffeetasse und eine Baseball-Cap.

Ein Format mit Zukunft, das einen Abend der Begegnung und Diskussion ermöglichte

Der CampusSlam bot nicht nur informative Vorträge, sondern auch die Möglichkeit für das Publikum, Fragen zu stellen und sich persönlich mit den Professoren auszutauschen. Auch Studierende waren hier mit einbezogen: zum einen durch die Vorsitzende des Studentischen Parlaments, Mascha Buchwald - sie war in der abschließenden Diskussionsrunde Co-Moderatorin - zum anderen durch die Studierenden Adrian Belt und Silvana Torretta, die beide in der Podiumsrunde mitdiskutierten. Während ihrer Moderation betonte Vizepräsidentin Prof. Dr. Silvia Dollinger die gesellschaftliche Verantwortung der Hochschule: „Wir setzen uns in dem neuen Format des CampusSlams künftig mit Themen auseinander, die gesellschaftlich relevant und aktuell sind.“

Der erste CampusSlam zeigte eindrucksvoll, wie ein traditionelles akademisches Format modern und kurzweilig interpretiert werden kann. Die knapp 200 gekommenen Besucher untermauerten zudem das Interesse an dem neuen Veranstaltungsformat. Mit spannenden Vorträgen, interaktiven Elementen und der Möglichkeit zum persönlichen Austausch bietet der CampusSlam einen neuen Weg der Vermittlung: Wissenschaft, Kultur und Gesellschaft miteinander zu verbinden.

Die Hochschule Landshut untermauert damit ihren Anspruch, einen „Campus zum Wohlfühlen“ anbieten zu können, der mehr bietet und sich den Landshutern öffnet.


Fotos: Hochschule Landshut / Florian Karow
(Frei zur Verfügung bei Angabe der Quelle)