Das Gründerzentrum der Hochschule Landshut richtete am 15.06.23 im Café des LINK Gründerzentrums Landshut eine Veranstaltung für junge Frauen aus. Das Ziel der Veranstaltung war, Studentinnen für Gründung zu sensibilisieren und ihnen Mut für eine eigene Unternehmensgründung zu machen. Das Gründerzentrum mit Eva Rohrmüller (Projektleitung) und Christina Steckermeier (Organisation) freute sich über die rege Beteiligung der Teilnehmerinnen am Austausch im Anschluss an die Vorträge der beiden geladenen Gründerinnen aus Landshut.
Frauen zum Gründen bewegen
Dass Männer häufiger gründen als Frauen, ist bekannt. Dies erfährt das Gründerzentrum der Hochschule Landshut ebenfalls in seiner täglichen Arbeit. Die Wichtigkeit aber, warum Frauen öfter gründen oder entscheidende Führungsrollen in Unternehmen übernehmen sollten, sieht das Gründerzentrum nicht zuletzt im größeren Erfolg von geschlechtergemischten Teams. „Männer und Frauen haben oft einen anderen Blick auf gewisse Dinge. Die Mischung machts“, sagt Christina Steckermeier. Deshalb sollten Frauen dazu angeregt werden, den Schritt in das eigene Unternehmen zu wagen und das Feld nicht ausschließlich den Männern zu überlassen. Die Gründe hierfür sind sehr vielfältig und sicherlich nicht einfach und schnell zu lösen. Frauen fehlt es aber einfach auch oft nur an Mut zu gründen. Mit dem Format „Fempreneur Talks“ möchte das Gründerzentrum Frauen eine Plattform bieten, frei alle Fragen zum Thema Gründung stellen zu können.
Gründerinnen teilen ihr Wissen und ihre Erfahrung
Mut zu und Lust auf Gründung machte zunächst Melanie Wachter, die ihren persönlichen Weg zu ihrer Kindereventagentur Entertainment for Kids schilderte. „Ein Unternehmen zu gründen und selbstständig zu sein, hat mich lange fasziniert“, berichtete sie. Auf der Suche nach Selbstverwirklichung habe sie nach erfolgreichen Jahren in unterschiedlichen angestellten Verhältnissen den Schritt in die Selbstständigkeit als Mutter zweier Kinder gewagt. Obwohl der Start durch Corona und andere Herausforderungen nicht einfach war, habe sie stets an sich selbst geglaubt und sei immer motiviert geblieben. „Es war wie ein Unternehmensfeuer“, was in ihr entfacht wurde und bis heute anhält. Die größte Wertschätzung hat sie bereits drei Jahre nach ihrer Gründung durch die Auszeichnung beim Wedding Award 2021 erhalten. Damit gehört das Unternehmen heute zu den besten Dienstleistern der deutschen Hochzeitsbranche. Mittlerweile erhält sie zahlreiche Anfragen und Aufträge von Kunden aus ganz Deutschland.
Bianca Kujath, stellte im Anschluss ihr Start-up RECREWT GmbH vor. Gemeinsam mit ihrer Schwester habe sie die Idee für eine Matching-App für Azubis und Ausbildungsbetriebe entwickelt. Im weiteren Gründungsprozess haben die beiden Schwestern festgestellt, dass es im Team einer permanenten fachlichen Unterstützung für die App-Entwicklung bedarf. Zwei Brüder ergänzen seitdem das Team. „Der Bedarf an besserem „Matching“ sowohl auf Betriebs- als auch auf Auszubildenden-Seite sei groß“, sagt Bianca Kujath. Das Unternehmen arbeitet eng mit Schulen zusammen, um für Jugendliche und Betriebe ein effizienteres Azubi-Recruiting in ihrer Region anbieten zu können. Bianca Kujath betonte die Bedeutung der Zusammenarbeit im Team, in dem jede und jeder seine persönlichen Stärken einbringen kann, aber auch seinen Gestaltungsfreiraum hat: „Die Vereinbarkeit ist größer als man oft denkt. Wir ergänzen uns gut, haben aber immer ein gemeinsames Ziel vor Augen“.
Persönlicher Austausch mit Gründerinnen möglich
Im Anschluss an die Unternehmerinnen-Impulse fand eine Diskussion statt, bei der Fragen aus dem Publikum gestellt wurden. Beispielhaft hierfür waren Fragen wie: „Könnt ihr bereits davon leben?“, "Habt ihr schon Mitarbeiter eingestellt?", "Ab wann habt ihr Gewinne erzielt?", „Wie habt ihr die Finanzierung bewältigt?“ und “Was waren eure größten Herausforderungen?“.
Das rege Interesse bestärkt das Team des Gründerzentrums dabei, das Empowerment von Frauen am heimischen Campus und dessen Gründerkultur weiter zu fördern.
Fotos: Hochschule Landshut