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Fliegende Hände beim Studierendentreffen GSD+ in Landshut

Hamburg, Berlin, Zwickau, Magdeburg, Köln, Idstein … und wir. Landshut. Die ersten Vorreiter des Studiengangs Gebärdensprachdolmetschen in Süddeutschland. Stolz können wir verkünden, vom 25. bis 27. Oktober 2019 Gastgeber für das GSD+-Treffen gewesen zu sein.

Wir haben Studierende aus den Studiengängen Gebärdensprachdolmetschen und Deaf Studies aus allen Winkeln Deutschlands zu uns eingeladen, um uns gegenseitig kennenzulernen, auszutauschen, gemeinsam zu lernen und dabei natürlich auch Spaß zu haben. Neben unserem erstklassigen Team an Professor*innen und Dozent*innen vor Ort konnten wir auch Referent*innen und Künstler*innen aus Bayern und Baden-Württemberg engagieren, die uns ein buntes Angebot an Workshops und Vorträgen boten und den Bunten Abend – eine wahrhaft denkwürdige Veranstaltung – mit uns gestalteten. Freitag. Aus den entferntesten Standorten Deutschlands machen sich die Student*innen auf den Weg und trudeln nach und nach in Landshut ein. Aufgeregte Landshuter*innen empfangen sie und zeigen ihnen, wo sie die nächsten beiden Nächte unterkommen. Gastgeschenke werden ausgetauscht und für manch einen trifft mit dem Gast auch schon der Deaf Space ein. Am Abend begrüßt unsere Moderatorin in entspannter Atmosphäre die Besucher*innen und der Sign Space, den unsere Professorinnen Prof. Fries und Prof. Dr. Benner in ihren Grußworten vorschlagen, wird bis zur Abreise am Sonntagmittag im Audimax, dem größten Vorlesungssaal der Hochschule Landshut, eingehalten. Auch im Innenhof und den angrenzenden Räumen sind fliegende Hände zu sehen und trotz der Unterschiede in Dialekt und Erfahrung ist es ein angenehmes, offenes Miteinander. In amüsanten Videos und der ein oder anderen Live-Vorstellung geben die verschiedenen Standorte einen Einblick in ihren Studienalltag, während stets darauf geachtet wird, dass das Programm gebärdensprachlich oder bilingual gestaltet ist. Nach Abschluss des offiziellen Programms verlagert sich das Zusammensein der bunt gemischten Gruppe aus über einhundert Student*innen und Dozent*innen in die Altstadt Landshuts und ans Ufer der Isar, auf deren tintenschwarzer Oberfläche die Lichter der nächtlichen Stadt funkeln. Samstag. Ein spannendes Programm, für das sich in den vorangegangenen Wochen angemeldet werden konnte, steht uns bevor. Die Inhalte der Workshops gehen von Gebärdenschrift und International Sign über Supervision und Visual Vernacular bis hin zu einer Stadtführung in Gebärdensprache durchs malerische Landshut. Und das ist längst nicht alles. Für jeden ist etwas dabei und es ist direkt schade, dass immer vier Workshops zeitgleich stattfinden. Das vielseitige Programm, unterbrochen von gemütlichen Pausen, in denen sich mit Obst, Knabbereien, Tee und Kaffee eingedeckt und ausgetauscht wird, gipfelt am Samstagabend im „Bunten Abend“. Unsere Erwartungen werden in jeder Hinsicht übertroffen. Es kommen so viele Gäste, dass uns das bunte Buffet ausgeht und zusätzlich Pizza bestellt wird. Gehörlos, taubblind, hörend, vollkommen egal. Der Hörstatus spielt keine Rolle, denn die Kommunikation bleibt offen und entspannt. Eine berauschende, wundervolle Stimmung breitet sich in der Hochschule aus, die wir um diese Uhrzeit am Wochenende ganz für uns allein zu haben scheinen. Verblüffende Spiele, atemberaubende Poesie, ein Tanz, der Gänsehaut bereitet. Das Programm des Bunten Abends überflügelt sämtliche Vorstellungen und wird uns sicher im Gedächtnis bleiben. Es fällt schwer, die Eindrücke in Worte zu fassen, doch das Gefühl überdauert. Sonntag. Ein letzter interessanter Vortrag, ein Gruppenfoto zur Erinnerung, diverse Lunchpakete für die Fahrt. Kontakte werden ausgetauscht und wir als organisierende Gastgeber sind gespannt auf das Feedback, das gesammelt wird. Zahlreiche Umarmungen, gute Wünsche und Dank, dann fühlen wir uns alle allmählich bereit, das Wochenende ausklingen zu lassen und die Heimreise anzutreten oder uns ans Aufräumen zu machen. Schön, dass ihr in Landshut wart! Wir haben uns sehr über den Besuch gefreut und werden es genießen, nächstes Mal in Köln mit dabei zu sein.