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Forschungswerkstatt für die soziale Praxis - Opfern gemeinsam und gezielt helfen

Im Auftrag der Landshuter Offensive gegen häusliche Gewalt (LOG) haben Studierende der Fakultät Soziale Arbeit der Hochschule Landshut unter Leitung von Professorin Dr. Barbara Thiessen (5.v.l.) die Auswirkungen und Veränderungen des Gewaltschutzgesetzes elf Jahre nach dessen Einführung untersucht.

Außerdem haben die Studentinnen  des sechsten Semesters die Zusammenarbeit innerhalb  der LOG untersucht und Empfehlungen für  die interdisziplinäre  und institutionenübergreifende  Kooperation abgegeben. An  der  „Forschungswerkstatt“, die im Rahmen des Wissens- und Kompetenztransfers  von der Hochschule in die soziale Praxis durchgeführt wurde, waren beteiligt: Tatjana Budulak, Katharina Gingele, Armina Husic, Manuela Kammerlohr, Felicitas Kuntschner, Katrin Pflügler, Michaela Santl, Katharina Schmitz, Nicole Smolin, Elisabeth Sommer, Christine  Sperle, Isgard Stöttner und Monika Wiesheu.                        
Opfern gemeinsam und gezielt helfen
Die Landshuter Offensive gegen häusliche Gewalt (LOG) besteht seit 15 Jahren und ist ein Zusammenschluss von Fachgremien  und Institutionen, die Betroffene von häuslicher Gewalt unterstützen und begleiten. Unter  Leitung von Karin Boerboom, der Gleichstellungsbeauftragten des Landkreises  Landshut, arbeiten die Mitglieder des Runden Tisches gegen häusliche Gewalt daran,   gemeinsam wirkungsvolle Strategien zur Bekämpfung der häuslichen Gewalt zu entwickeln. Eine  strukturierte  Vernetzung von Intervention,  Hilfe und Prävention wird in diesem Zusammenhang als wesentlicher Bestandteil der Bekämpfung von häuslicher Gewalt erachtet. Schwerpunkt der LOG-Arbeit  ist die Bekämpfung von Gewalt in Lebenspartnerschaften und Ehen. Kinder sind bei Fällen häuslicher Gewalt stets Opfer, auch wenn sich die Gewalt nicht  direkt  gegen sie, sondern einen Elternteil richtet. In über 90 Prozent der Fälle ist dies die Mutter, während der Männeranteil  bei  den  Tätern  ebenfalls  bei über 90 Prozent liegt. Aus diesem Grund  konzentriert sich die Arbeit  des Runden Tisches auf  Frauen  und  Kinder  als Opfer von Partnergewalt. Den Beteiligten sei  zwar  durchaus  bewusst,  dass auch Männer Opfer und Frauen Täterinnen sein können. Deshalb werde auch im Hilfeprozess, soweit möglich, unabhängig vom Geschlecht, gleich verfahren. Traurige Tatsache sei jedoch, dass weltweit und auch hierzulande die Gewalt gegen Mädchen und Frauen die am meisten verbreitete Menschenrechtsverletzung ist. Darüber   hinaus  informiert  die LOG auch im Internet (

www.log- landshut.de) über die Hilfsmöglichkeiten der verschiedenen Interventionsstellen. Betroffene und Helfer sollen ferner über die Möglichkeiten der Unterstützung  durch die verschiedenen Institutionen aufgeklärt werden. Diese Informationen sollen als Wegweiser dienen, damit die Betroffenen gezielt die Hilfe in Anspruch nehmen können, die sie benötigen.In der Landshuter  Offensive gegen häusliche Gewalt  wirken  mit: Amtsgericht, Polizei und Staatsanwaltschaft,  die Ambulante Jugend- und   Familienhilfe,  Frauenhäuser, die Gleichstellungsstellen und Jugendämter von Stadt und Landkreis Landshut, ein Hausarzt, die Jugendsozialarbeit an Schulen, der Kinderschutzbund,  die Landshuter Interventionsstelle  (LIS), das regionale Männerbüro, Rechtsanwälte, das Zentrum  Bayern Familie  und Soziales (Versorgungsamt) und der Weiße Ring.