Die Hochschule Landshut war auch heuer wieder Treffpunkt für Automobil-Software-Entwickler: Der Weka-Fachverlag veranstaltete bereits zum 6. Mal die parallel ausgetragenen Fachveranstaltungen "Bordnetz-Kongress 2017" und "Automotive Software Kongress 2017" am 27. September 2017 an der Hochschule. Gerade die Hochschule Landshut bietet mit ihren beiden Studiengängen
Bachelor Automobilinformatik und
Master Bordnetzentwicklung sowie in diesen Themenbereichen versierten Professoren eine hervorragende Plattform, wie Prof. Dr. Mathias Rausch (Hochschule Landshut) in seiner Begrüßung erklärte. Sehr erfreulich war auch, dass viele Studierende die Gelegenheit für die Teilnahme nutzten und so den Kontakt zwischen Unternehmen und Hochschule zusätzlich stärkten. Gerade die Digitalisierung, das Internet of Things sowie das veränderte Nutzerverhalten der Kunden hätten große Auswirkungen auf die Automobilindustrie, deren aktuellen Herausforderungen Mobility Services, Elektromobilität und autonomes Fahren lauten, wie Dr. Kirsten Matheus, BMW Group, in ihrer Keynote ausführte. Die bedeute einen enormen Komplexitätszuwachs und führe zu starken Veränderungen bei Bordnetzen und Software in den Fahrzeugen: viele neue Funktionen und Applikationen müssten für die gesamte Lebenszeit eines Fahrzeugs entwickelt und eingesetzt werden; große Datenmengen, Updates und besonders das Thema Datensicherheit spielen dabei u.a. eine große Rolle. Das Thema ihres Vortrages lautete “Das monotechnologische Kommunikationsbordnetz – Ein Blick in die Zukunft“. Sie plädiert für das Ablösen der vielen verschiedenen Kommunikations-Systeme im Fahrzeug, die einen enormen Aufwand bedeuten. „Wenn man ein neues Auto auf der grünen Wiese entwickeln würde, würde man die Datenkommunikation über nur ein System abwickeln“, ist sie überzeugt. Die vielen verschiedenen Systeme könne man vereinheitlichen und auf Ethernet umstellen, das die nötigen Möglichkeiten biete. Insgesamt rund 170 Experten aus der Automobilbranche beschäftigten sich an der Hochschule mit verschiedenen Aspekten des Automobil-Bordnetzes und der Automobil–Software. Herausforderungen und Chancen der Connectivity, Qualität und Validierung von Datenübertragung, simulierte Architektur von Bordnetzen und Kabelbäumen lauteten einige Themen des Bordnetz-Kongresses. Im Software-Kongress wurden Inhalte u.a. zu Autosar als adaptive Plattform für intelligente Fahrzeuge, Software-Architektur eingebetteter Systeme, Softwaretest oder Ressourcenauslastung in Echtzeit messen aufgegriffen. Zusätzlich wurden zwei Workshops angeboten, in denen sich Experten intensiv mit der Praxis der Automotive Softwareentwicklung auseinandersetzen konnten.