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Hochschulprojekt arbeitet an der Optimierung des tschechisch-deutschen Pendlerverkehrs

In dem Forschungsprojekt Locomotion arbeitet die Hochschule Landshut zusammen mit dem Institute of Technology and Business in České Budějovice daran, Pendlerverkehre tschechischer Arbeitskräfte zu deutschen Arbeitgebern zu analysieren und für die Zukunft effizienter zu gestalten. Ziel ist es, optimierte, zukunftssichere Modelle für den Pendlerverkehr zu entwickeln, um diesen mit Blick auf Ökonomie, Ökologie und Soziales nachhaltiger zu gestalten und den Arbeitsmarkt in Grenznähe zu fördern.

„Für die tschechische Bevölkerung, speziell in Grenznähe, ist der wirtschaftsstarke Arbeitsmarkt in Bayern höchst attraktiv, doch ist das Pendeln, sei es täglich oder wöchentlich, für die Arbeitskräfte oft mit hohem zeitlichem und finanziellem Aufwand verbunden“, äußert sich Prof. Dr. Maren Martens, Professorin für Wirtschaftsmathematik an der Fakultät Betriebswirtschaft der Hochschule Landshut und Projektleiterin von Locomotion. Gemeinsam mit dem tschechischen Projektpartner, der Vysoká škola technická a ekonomická v Českých Budějovicích (Institute of Technology and Business in Budweis), sollen in Locomotion deshalb zukunftssichere Konzepte für den Pendlerverkehr entwickelt werden. Das Projekt läuft von Juli 2024 bis Dezember 2026 und wird von der Bayerisch-Tschechischen Hochschulagentur gefördert. Durchgeführt wird es von einem grenzüberschreitenden Projektteam, dessen deutscher Teil dem Institute for Data and Process Science (IDP) der Hochschule Landshut angehört.

Nachhaltigkeit schaffen mit Blick auf Ökonomie, Ökologie und Soziales

Viel Pendlerverkehr verursacht nicht nur hohe Kosten, sondern auch viel CO2-Ausstoß sowie eine starke physische und psychische Belastung für die betroffenen Personen. Nichtsdestotrotz pendelten laut Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung im Jahr 2020 an einem üblichen Arbeitstag rund 33.200 tschechische Arbeitskräfte zur Arbeit nach Deutschland1.

Auf Basis von Analysen, wie sich die Möglichkeiten und Bedingungen der pendelnden Arbeitskräfte und der Arbeitgeber aktuell darstellen und wie sie in Zukunft aussehen könnten, werden in Locomotion Maßnahmen zur Optimierung erarbeitet. Diese sollen die Situation mit Blick auf Kosten für Pendler und Firmen, Umweltschutz und Arbeitnehmerbelastung maßgeblich verbessern.
Bis 2026 werden Handlungsempfehlungen für Arbeitgeber und Kommunen entwickelt, wie beispielsweise firmenintern neue Pendelalternativen geschaffen oder der ÖPNV angepasst werden könnten.

Forschungsergebnisse sollen den Abbau des Fachkräftemangels unterstützen und den bayerischen Arbeitsmarkt befördern

Prof. Martens stellt in Aussicht, dass das Projekt nicht allein einen Erfolg im Hinblick auf eine verbesserte Situation für die Arbeitskräfte schaffen kann: „Wir erhoffen uns, dass die Projektergebnisse dazu beitragen werden, den Arbeitsmarkt in Grenznähe zu befördern, die Attraktivität des bayerischen Arbeitsmarktes für tschechische Arbeitskräfte weiter zu erhöhen und somit den Fachkräftemangel in Bayern zu reduzieren. Große Firmen in Grenznähe haben längst mit werkseigenen Busverbindungen reagiert, um Arbeitskräfte aus Tschechien gewinnen zu können. Doch dies ist vielen kleineren Firmen nicht möglich, sodass hier sozialverträgliche Alternativen geschaffen werden müssen.“

Ist das Projekt erfolgreich, wird demnach die Basis für einen Pendlerverkehr geschaffen, der sowohl ökonomische, ökologische als auch soziale Aspekte optimiert und zugleich dem Fachkräftemangel in Bayern entgegenwirkt. Mit Locomotion arbeitet das IDP an einem aus jeder Perspektive nachhaltigen Projekt.

Das Projekt wird durch die Bayerisch-Tschechische Hochschulagentur gefördert.

 

Fotos: Hochschule Landshut
(frei zur Verwendung bei Angabe der Quelle)


1Quelle: www.bbsr.bund.de/BBSR/DE/presse/presseinformationen/2021/berufspendler-nachbarlaender.html