Seit Anfang des Jahres 2023 besteht eine sehr erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen der Hochschule Landshut und dem Projekt „ShredUp“ im Irak. „ShredUp“ ist im Herbst des Jahres 2021 von einem ehemaligen Studierenden der Hochschule Landshut ins Leben gerufen worden. Kernziel ist dabei die Umsetzung von Kunststoffrecycling Projekten in Regionen ohne oder mit nur geringer entsprechender Infrastruktur. Die Schwerpunkte liegen dabei in der Aufklärungsarbeit der Bevölkerung, dem Aufbau einer Wertstoff Sammelinfrastruktur und dem Aufbau und Betrieb eines Wertstoffsammel- und Kunststoffrecyclingcenters. Inzwischen sind im Nordirak jedoch weitere Umweltprojekte hinzugekommen. Im Rahmen dieser Umweltprojekte und unter großer Mithilfe von Herrn Prof. Dr. Arlt sind bereits zwei Abschlussarbeiten, eine Masterarbeit und eine Bachelorarbeit, verfasst worden.
Die Bachelorarbeit „Konzept zur Installation einer Photovoltaik Anlage unter Betrachtung technischer und wirtschaftlicher Aspekte im Nordirak“, verfasst von Simon Stöhr, setzte sich zum Ziel eine Photovoltaikanlage auszulegen, mit der eines der Recyclingcenter im Nordirak betrieben werden kann. Außerdem wurde im Anschluss an die Anlagenauslegung die Wirtschaftlichkeit einer solchen Installation beurteilt. Aufgrund der geringen Netzstabilität fällt die öffentliche Stromversorgung regelmäßig aus, weswegen nahezu jedes Unternehmen einen eigenen Dieselgenerator betreiben muss. Die Abschlussarbeit hilft dabei, eine Lösung zu finden, wie langfristig auf die Nutzung eines Dieselgenerators verzichtet werden kann. Mit einem „Konzept zur Nutzung von nachhaltiger Energie zur Deckung von Energiebedarfen in Haushalten im Nordirak“ beschäftige sich Samira Arab Bafrani in ihrer Masterarbeit. Diese gewann sogar den Hochschulpreis 2023 des Solarenergiefördervereins Bayern (SeV). Zielsetzung der Arbeit war es, Konzepte und preiswerte und technisch realisierbare Lösungen aufzuzeigen, die Verluste an Wärmeenergie in einem durchschnittlichen Wohnhaus im Nordirak zu verringern und erneuerbare Energie nutzbar zu machen. Damit die Wohnqualität unter den dort über das Jahr vorzufindenden klimatischen Bedingungen ansteigt.
Die Ergebnisse dieser Arbeit werden aktuell in einem von ShredUps lokalen Projektpartnern erworbenen Hauses umgesetzt. Dieses Haus soll künftig als Modelhaus für Seminare genutzt werden, in denen sich Einheimische darüber informieren, wie sie mit den ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln ihre Wohnqualität maximal verbessern können. Zudem soll dieses Modellhaus als Schnittstelle zwischen Interessenten und lokalen Handwerken, Installateuren und Klempnern genutzt werden, um die lokale Wirtschaft Stück für Stück anzukurbeln.
Alle Mitwirkenden sind sehr zufrieden mit dem bisher Erreichten und freuen sich auf eine weitere enge Zusammenarbeit. Inzwischen sind bereits die nächsten Themen für Abschlussarbeiten ausgeschrieben bzw. in Bearbeitung.
Fotos:ShredUp
