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Landshut auch im Lockdown wunderschön

Internationale Studierende erzählen von ihren ersten Monaten an der Hochschule Landshut

Ob Praktikum, Kurzzeitmobilität oder Auslandsstudium – jedes Jahr finden rund 200 Menschen aus aller Welt den Weg an die Hochschule Landshut. Um die Studierenden nach ihrer Ankunft mit der Hochschule und dem Campus vertraut zu machen, organisiert das International Office während der Welcome Weeks im März und September ein interessantes und abwechslungsreiches Programm mit Ausflügen in die Region. Ein Höhepunkt ist außerdem ein offizieller Empfang beim Landshuter Oberbürgermeister im Rathaus Prunksaal. Corona machte diesen Planungen jedoch einen Strich durch die Rechnung. Viele Studierende konnten wegen Einreise-Beschränkungen oder Gesundheitsbedenken nicht kommen, größere Ausflüge waren nicht umzusetzen.

Die Hochschule freute sich deshalb umso mehr, dass sie zu Beginn des Wintersemesters immerhin neun Incomings – genauso viele Studierende absolvieren das Wintersemester virtuell vom Heimatland aus – am Landshuter Campus begrüßen durfte. Zwei von ihnen berichten, wie sie sich in Landshut eingewöhnt haben und mit der speziellen Situation umgehen.

Austausch mit anderen Studierenden schwierig

Charles Seon lebt in Straßburg, zehn Kilometer entfernt von der deutschen Grenze. Der 20-Jährige studiert Betriebswirtschaft. Seon traf die Entscheidung, sein Auslandssemester in Landshut zu absolvieren, vor gut einem Jahr. Noch ohne Corona-Vorzeichen. „Für mich war aber auch nach Ausbruch der Pandemie klar, dass ich auf jeden Fall nach Landshut kommen möchte und ich bin froh, diese Möglichkeit bekommen zu haben“, erklärt der junge Franzose. Der zweite Lockdown Anfang November traf Seon hart. „Meine Kurse sind alle online, deswegen bin ich hauptsächlich in meinem Apartment.“ Kurz nach seiner Anreise im September war das noch anders: „Ich konnte mich mit Kommilitoninnen und Kommilitonen treffen, zum Beispiel beim Sport treiben oder in der Stadt.“

Die aktuelle Situation beschreibt Seon „als sehr herausfordernd“. Im vergangenen Jahr war er bereits in Flensburg zu einem Auslandssemester. Damals gab es noch keine Einschränkungen. „Jetzt verbringe ich meine Zeit hauptsächlich mit Lernen, Kochen, Individualsport und Gitarre spielen“, so der Straßburger. Seons Hoffnung: Die Situation entspannt sich wieder im neuen Jahr. Trotz der Ausnahmesituation fühlt sich Charles Seon an der Hochschule gut aufgehoben. „Die Kommunikation mit den Dozierenden und dem International Office klappt sehr gut. Wir bekommen immer die notwendige Unterstützung“, betont der 20-Jährige.

Wohlfühlen trotz Corona

Das sieht auch Léonard Ott so, der wie Seon aus dem Elsass kommt. „Wir werden regelmäßig über neue Corona-Entwicklungen informiert.“ Der 24-Jährige absolviert in Landshut ein deutsch-französisches Doppeldiplom im Studiengang Betriebswirtschaft und wird erst in gut zwei Jahren wieder nach Frankreich zurückkehren. „Falls ich mich nicht entscheide, ganz hier zu bleiben“, so Ott. „Landshut ist eine wunderschöne Stadt und ich lebe sehr gerne hier, daran ändert auch das Coronavirus nichts.“

Der Lockdown stellt auch den jungen Elsässer vor enorme Herausforderungen, der seine Freizeit deshalb oft damit verbringt, zu Fuß die Stadt und ihr Umland zu erkunden und in der Natur sein Jagdhorn zu spielen. „Ich hätte mich gerne Vereinen angeschlossen oder einem Musikorchester. Es ist sehr schade, dass alle sozialen Aktivitäten derzeit nicht möglich sind. Der Lockdown kam nach meiner Ankunft im September so schnell, dass ich nicht wirklich Kontakte knüpfen konnte, außer zu den anderen Internationals. Der Austausch über virtuelle Plattformen kann das reale Treffen nicht ersetzen.“ Ott hofft deshalb darauf, dass die Zahlen bald wieder runtergehen und zumindest wieder ein Hauch Normalität einkehren kann.

Fotos: privat

(frei zur Verwendung)