Im Wissenschaftsbetrieb gilt die Habilitation als höchste Hochschulprüfung. Wer sie meistert, beweist außerordentliche Fachkenntnisse in Forschung und Lehre. Prof. Dr. med. Aida Anetsberger, Professorin im Gesundheitsbereich der Hochschule Landshut, ist diesen Schritt nun erfolgreich gegangen. Sie habilitierte zu dem Thema „Früherkennung und Vermeidung Outcome-relevanter Komplikationen nach chirurgischen Eingriffen und aneurysmatischen Hirnblutungen“. Am vergangenen Mittwoch hielt sie dazu ihre Antrittsvorlesung an der Technischen Universität München (TUM) ab. Im Rahmen der feierlichen Veranstaltung überreichte ihr zudem Univ.-Prof. Dr. Gerhard Schneider, Direktor der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin des Klinikums rechts der Isar der TUM, die Habilitations-Urkunde.
In ihren Forschungsarbeiten befasste sich Prof. Anetsberger mit Komplikationen, die nach chirurgischen Eingriffen oder aneurysmatischen Hirnblutungen auftreten können. Diese erfordern sowohl ein frühzeitiges Erkennen als auch optimales und konsequentes Management. Während postoperativ insbesondere MACEs (major adverse cardiac events), d.h. schwere herzbedingte Ereignisse, schwerwiegende Komplikationen darstellen, ist nach einer Subarachnoidalblutung, d.h. einer Blutung im Gehirn, das Auftreten von DCI (delayed cerebral ischemia), d.h. im weitesten Sinne Schlaganfällen, der Hauptfaktor für Mortalität und langfristige Funktionseinschränkungen. Die durchgeführten klinischen Studien umfassten daher Strategien zur Outcome-Verbesserung dieser Patientengruppen, wobei der Schwerpunkt auf einer Kreislaufoptimierung und Früherkennung von Komplikationen mit Hilfe von Biomarkern lag.
Das Fachmentorat übernahmen bei dieser Habilitation Prof. Schneider als Vorsitzender sowie Prof. Dr. Isabell Bernlochner, Oberärztin und Leiterin des kardiologischen Studienzentrums am Klinikum rechts der Isar der TUM, und Prof. Dr. Maria Wostrack, leitende Oberärztin der KIinik für Neurochirurgie des Klinikum rechts der Isar der TUM.
Prof. Anetsberger ist Fachärztin für Anästhesie, Intensivmedizin und Notfallmedizin. Sie bringt eine ca. zehnjährige Expertise in der klinischen universitären Patientenversorgung mit und war auch mehrere Jahre als Notärztin mit der Berufsfeuerwehr München im Einsatz. An der Hochschule Landshut ist sie in den Aufbau des Gesundheitsbereichs involviert und verantwortet die wissenschaftliche Partnerschaft mit dem Medizincampus Niederbayern (MCN). Aussagekräftige Publikationen sind unter folgenden Links abrufbar:
https://www.thieme-connect.com/products/ejournals/abstract/10.1160/TH16-10-0804
https://www.researchgate.net/scientific-contributions/Aida-Anetsberger-2062517801