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Neue Stiftungsprofessoren nehmen Arbeit auf

Masterstudiengang Bordnetzentwicklung an der Hochschule Landshut gestartet

Prof. Dr. Jürgen Gebert (li.) und Prof. Götz Roderer sind die beiden neuen Stiftungsprofessoren im Masterstudiengang Bordnetzentwicklung an der Hochschule Landshut
Prof. Dr. Jürgen Gebert (li.) und Prof. Götz Roderer sind die beiden neuen Stiftungsprofessoren im Masterstudiengang Bordnetzentwicklung an der Hochschule Landshut

Mit elf Masterstudenten ist der neue Studiengang Bordnetzentwicklung der Hochschule Landshut zum  Wintersemester 2015/16 gestartet.  Der Kabelbaum in einem Auto versorgt alle Geräte mit Strom und vernetzt einzelne Teile für den Datenaustausch. Die zukünftigen Absolventen können unter anderem Bordnetze entwerfen und haben ein Verständnis für die Planung und Organisation der Produktion.

An der Etablierung des Studiengangs waren für die Hochschule Landshut Prof. Dr. Mathias Rausch und sechs Partner aus der Wirtschaft beteiligt: BMW Group, Dräxlmaier, Kromberg & Schubert, Leoni, Nexans und Yazaki. Diese Unternehmen stellen auch eine Stiftungsprofessur für fünf Jahre bereit, für die Prof. Dr. Jürgen Gebert und Prof. Götz Roderer gewonnen werden konnten. An zwei Tagen sind die Stiftungsprofessoren an der Hochschule Landshut, die restlichen Tage sind sie in ihren Unternehmen. Prof. Gebert studierte Physik an der Universität Tübingen und promovierte 2000 an der TU in München im Rahmen eines Projektes bei der BMW AG. In den folgenden Jahren war er in der Abteilung „Forschung und Technik“ an der Entwicklung von Hybridantrieben tätig. Seit 2007 ist er verantwortlich für die Integration elektrischer Bordnetze in Forschungsfahrzeuge. „Ich möchte den Studenten meine Erfahrung weitergeben“, erklärt Gebert, der bereits als Lehrkraft an der Hochschule in München tätig war. Im Studiengang hält er Vorlesungen unter anderem zur Automobilelektronik. „Der Studiengang und die Professur bieten eine einmalige Chance aktuelle Fragestellungen der Automobilindustrie und der Hochschule zu verbinden“. Prof. Roderer ist ebenfalls studierter Physiker. Nach einer einjährigen Tätigkeit bei einem südafrikanischen Softwareunternehmen wechselte er zu Siemens und arbeitete dort im Bereich Bordnetz und Vorentwicklung. Dieser Unternehmensbereich wurde vor zwei Jahren von seinem jetzigen Arbeitgeber Yazaki übernommen. Yazaki ist der weltgrößte Hersteller von Kabelbäumen und Komponenten. Prof. Roderer ist für die Bereiche Forschung und Vorentwicklung in Europa verantwortlich. „Die Branche war lange Zeit nicht sehr innovativ“, erklärt Roderer. „Aber das wollen und müssen wir ändern, und die Automobilbranche in Bayern bietet ein hervorragendes Innovationsklima, um diesen Weg erfolgreich zu beschreiten. Universitäre Zusammenarbeit und Nachwuchsförderung sind dabei wichtige Bausteine. Dieses Feld interessiert mich sehr.“ Im Studiengang hält er Vorlesungen zur Bordnetzarchitektur, über das elektrische und mechanische Design sowie über die Fertigung. „Ein Kabelbaum ist ein komplexes Produkt. Daher ist es als Ganzes zu betrachten, denn Veränderungen passieren immer an den Schnittstellen von Produkten und im gesamten Entwicklungsprozess.“

Wechselspiel zwischen Praxis und Lehre

Die beiden Professoren freuen sich, den in Deutschland einzigartigen Masterstudiengang von Beginn an mit aufzubauen. Da sie weiterhin in ihren Unternehmen arbeiten, fließen praxisnahe Inhalte in die Lehre mit ein. Im nächsten Schritt haben die Studenten die Möglichkeit mit ihren Abschlussarbeiten aktuelle Forschungsprojekte und -entwicklungen in die Branche zurückzuspielen. „Wir wollen an der Hochschule Landshut die Zukunft der Bordnetzentwicklung formen“, erklärt Roderer. „Die Automobilindustrie muss für kommende Herausforderungen über ganz neue Ansätze in der Gestaltung des Bordnetzes nachdenken, das wollen wir den Studenten vermitteln“, ergänzt Gebert.

Unter den studentischen Pionieren sind Absolventen des Wirtschaftsingenieurwesens und der Automobilwirtschaft sowie zwei dual Studierende. Nähere Informationen zum Studiengang unter

www.haw-landshut.de/master-bne
Prof. Dr. Jürgen Gebert (li.) und Prof. Götz Roderer sind die beiden neuen Stiftungsprofessoren im Masterstudiengang Bordnetzentwicklung an der Hochschule Landshut