Zum Hauptinhalt springen

Neuer Rekord: Knapp 300 Teilnehmende bei 14. Landshuter Gründernacht

Start-up DNA Fold Technologies gewinnt Landshuter Gründerpreis 2024 für seine Idee, ärztliche Diagnosen mittels Nanotechnologie radikal zu vereinfachen

Ein „Abend für die Zukunft“ – so bezeichnete Prof. Dr. Fritz Pörnbacher, Präsident der Hochschule Landshut, die 14. Landshuter Gründernacht, die am 07. November 2024 an der Hochschule stattfand. Knapp 200 Teilnehmende aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft kamen vor Ort zusammen, um sich zu vernetzen und die Finalrunde und Verleihung des Landshuter Gründerpreises zu verfolgen. Rund 100 Interessierte schalteten sich außerdem online dazu. Die 14. Ausgabe der Landshuter Gründernacht war so gut besucht wie nie zuvor. 

Der Höhepunkt des Abends waren die mitreißenden Pitches, in denen die fünf Finalisten-Teams des Landshuter Gründerpreis Wettbewerbs ihre zukunftsweisenden Geschäftsideen präsentierten. Den ersten Platz sicherte sich das Start-up DNA Fold Technologies, welches mittels Nanotechnologie ärztliche Diagnosen radikal vereinfachen möchte.  Drumherum gab es ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm mit einer Keynote und Diskussionsrunde. Der bekannte Landshuter Sportmoderator und Sky-Kommentator Marcel Meinert führte durch den Abend.

„Ärzten Superkräfte verleihen“

„Wir verleihen Ärzten Superkräfte“, so eröffnete Matthias Gräßel, der für das Sieger-Team DNA Fold Technologies präsentierte, seinen Pitch. Er beschrieb eine Situation, die jeder kennt: Wenn man mit unspezifischen Beschwerden wie Hals- oder Bauchschmerzen zum Hausarzt geht, kann dieser oft nicht zielgerichtet behandeln. In der Regel sei nämlich nicht klar, was die Symptome verursacht. „Was wäre, wenn euer Arzt vor Ort innerhalb von 15 Minuten auf sämtliche Erreger testen könnte?“, fragte Gräßel.

Mit der Geschäftsidee des Teams soll genau das möglich werden: Mittels Nanotechnologie wollen Gräßel und seine Teammitglieder Christian Steinhauer, aktuell im Masterstudium an der Hochschule Landshut, und Renukka Yaadav einen Test entwickeln, der kleinste Mengen von Erreger-DNA in Patientenproben nachweisen kann. Im Vergleich zu bestehenden Produkten soll das wesentlich schneller, günstiger und angenehmer für die Patienten sein. Damit konnte das Team DNA Fold Technologies sowohl die Fachjury als auch das Publikum überzeugen und sich den ersten Platz des Gründerpreis Wettbewerbs sichern. Das Team kann sich über 2000 Euro Preisgeld freuen.

Hilfe für angehende Lehrkräfte und ein gesundes, zeitsparendes Frühstück

Der zweite Platz und 1000 Euro Preisgeld gingen an das Start-up Lesson Organizer, welches eine Online-Plattform entwickelt hat, die (angehende) Lehrkräfte bei der Planung und dem Teilen von Unterrichtsstunden helfen soll. Von der Notwendigkeit des Tools konnte CEO Thea Kakavand in ihrem Pitch überzeugen: Wie 30 Prozent der Lehrerinnen und Lehrer hatte sie den Lehrberuf innerhalb der ersten fünf Jahre aufgrund von mangelnder Unterstützung bei der Stundenplanung an den Nagel gehängt. Den dritten Platz und 500 Euro Preisgeld holte sich das Start-up Fruity Oats. Es denkt, so Matthias Besser, Student an der Hochschule Landshut, in seinem Pitch die „wichtigste Mahlzeit des Tages, das Frühstück, komplett neu“. Mit püriertem Porridge aus der Flasche hat sein Team ein leckeres, nahrhaftes, gesundes und vor allem zeitsparendes Frühstück erfunden. Ab März 2025 wird es im Kühlregal von Rewe erhältlich sein.

Einblicke hinter die Kulissen einer Erfolgsgeschichte

Mit dem Gründerpreis fördert und würdigt die Hochschule Landshut besonders innovative und zukunftsweisende Projekte. Weitere Unterstützung für die angehenden Unternehmerinnen und Unternehmer bot die Keynote von Prof. Dr. Johannes Jungwirth. Der Gründer und Technische Geschäftsführers der VK Energie GmbH München, welche auf die Optimierung von Energiesystemen spezialisiert ist, berichtete zunächst von seinen Erfolgen: Mittlerweile zählt die VK Energie GmbH mehr als 100 Kunden aus Energieversorgung und Industrie und beschäftigt 25 Mitarbeitende. Neben seiner Erfolgsgeschichte teilte Jungwirth aber auch Einblicke hinter die Kulissen: Er betonte die große Bedeutung von guten Beziehungen zu Kunden wie Kollegen. Schließlich holte er ein Straßenschild, das in Richtung „Hochschule“ zeigt, hervor. Damit wies er auf seine jüngste „Abzweigung“ hin: Im Jahr 2020 wurde er als Professor an die Hochschule Ansbach berufen, hat diesen Posten mit Oktober 2024 aber wieder aufgegeben, um sich verstärkt auf sein Unternehmen zu konzentrieren. Mit dieser ungewöhnlichen Geschichte ermutigte er die Nachwuchsgründerinnen und -gründer, Neuanfänge zu wagen und ohne Angst alte Kapitel abzuschließen.

Hochschule Landshut als Innovationstreiber und Impulsgeber für die Region

Die Bedeutung der Gründungsförderung an der Hochschule Landshut für die regionale Wirtschaft wurde in einer Diskussionsrunde deutlich, an der neben Johannes Jungwirth der Landshuter Oberbürgermeister Alexander Putz, Landshuts Landrat Peter Dreier, der wissenschaftliche Leiter des Gründerzentrums der Hochschule Landshut Prof. Dr. Martin Prasch und Susanne Mertz, die Leiterin des Gründerzentrums, beteiligt waren. Jungwirth argumentierte, dass Hochschulen „den Nährboden für Gründungen legen sollten“. Prof. Dr. Prasch stellte heraus, was die Hochschule Landshut im Bereich Gründung bereits vorzuweisen hat. Er verwies darauf, dass es im Schnitt drei bis fünf Ausgründungen im Jahr gibt und dass es kürzlich gelungen ist, die Gründungsförderung an der Hochschule Landshut und die daran geknüpften Stellen zu verstetigen.

Landrat Peter Dreier betonte den positiven Einfluss des „Gründergeists und der Anpacken-Mentalität“ auch auf bereits etablierte Unternehmen der Region. Susanne Mertz, die seit August 2024 die Leitung des Gründerzentrums übernommen hat, lobte die tollen lokalen Partner, die sie in Landshut vorgefunden hat, allen voran das städtische Gründerzentrum LINK e.V. Es spiele eine zentrale Rolle, wenn es darum geht, Gründungsvorhaben aus der Hochschule raus in die Region zu bringen. Auch Oberbürgermeister Alexander Putz freute sich über die „sehr vertrauensvolle Zusammenarbeit“ zwischen der Hochschule und der Stadt Landshut und bekannte sich zur Gründungsförderung, denn „auf felsigem Grund gedeihen nur wenige Pflanzen“.

Mit der 14. Landshuter Gründernacht blickt die Hochschule Landshut auf eine äußert erfolgreiche Veranstaltung zurück, die ihre Bedeutung als Innovationstreiber und Impulsgeber für die Region deutlich machte. Prof. Dr. Marcus Jautze, der als Vizepräsident für Digitalisierung, Gründung und Weiterbildung die Gründerpreis-Verleihung vornahm, freute sich sehr über die große Resonanz und resümierte: „Die heutige Gründernacht hat wieder deutlich gezeigt, welch lebendiges Gründungsökosystem sich in Landshut mit der engen Partnerschaft von Hochschule Landshut, Stadt und Landkreis Landshut und all den Unterstützern in der Region bereits entwickelt hat. In der Region - für die Region!“


Foto: Hochschule Landshut / Magdalena Hetz und Elisabeth Tauscher
(Frei zur Verwendung bei Angabe der Quelle)