Bayerns Wissenschaftsminister Markus Blume hat am 31. März 2025 in Würzburg den bayerischen „Preis für gute Lehre“ an herausragende Hochschuldozentinnen und Hochschuldozenten verliehen. Von der Hochschule Landshut wurde Prof. Dr. Stefanie Remmele von der Fakultät Elektrotechnik und Wirtschaftsingenieurwesen ausgezeichnet. In innovativen Lehrveranstaltungen leitet sie ihre Studierenden zu selbstständigem Lernen an. Umfangreiche digitale Begleitangebote helfen Studierenden mit unterschiedlichen Voraussetzungen.
Blume: „Die Exzellenz von morgen schaffen“
„Wissen vermitteln, Menschen von der eigenen Disziplin begeistern: Gute Lehre von heute schafft die Exzellenz von morgen. Wissenschaft lebt von überzeugender Vermittlung. Die heute Ausgezeichneten leben und lieben ihr Fach und geben genau das weiter. Mit echter Hingabe und toller Kreativität leisten sie Herausragendes – herzlichen Glückwunsch zum ‚Preis für gute Lehre‘!“ So gratulierte Wissenschaftsminister Blume bei der Preisverleihung den Ausgezeichneten, darunter Stefanie Remmele, die an der Hochschule Landshut vor allem im Bereich der biomedizinischen Technik lehrt.
Mit dem „Preis für gute Lehre“ würdigt das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst die Arbeit der Lehrpersonen an staatlichen bayerischen Hochschulen. Die Preisträgerinnen und Preisträger werden von ihrer Heimathochschule vorgeschlagen. An dieser Entscheidung sind die Studentinnen und Studenten beteiligt.
Auszeichnung das „i-Tüpfelchen“ für Remmele
Neben dem Preis selbst war bereits dieser Auswahlprozess von besonderer Bedeutung für Remmele: „Die Auszeichnung ist das i-Tüpfelchen auf der Freude über die viele Unterstützung, die ich im Rahmen der Bewerbung erhalten habe. Zum Beispiel habe ich ganz tolle Zitate von meinen Alumni geschickt bekommen, die mich sehr gerührt haben. Ich bin wirklich sehr dankbar, innerhalb der Medizintechnik, der Fakultät, des Forschungsschwerpunkts und überhaupt der ganzen Hochschule mit so vielen kreativen, klugen und sympathischen Menschen zusammenarbeiten zu dürfen.“
„Die Dinge selbst anwenden und umsetzten“
Bei der Konzeption ihrer innovativen Lehrveranstaltungen denkt Remmele an ihre eigenen Erfahrungen im Studium zurück: „Noch am lebhaftesten in Erinnerung sind mir die Dinge, die ich selbst angewendet oder umgesetzt habe, in Abschlussarbeiten zum Beispiel. Daher bin ich ein großer Fan des Konzepts ‚Forschendes Lernen‘“. In einem speziellen Projektmodul bindet Remmele die Studierenden direkt in aktuelle Forschungsprojekte mit ein, die so wissenschaftliche und praktische Fähigkeiten vertiefen können.
Auch in ihren anderen Lehrveranstaltungen setzt Remmele auf selbstbestimmtes Lernen. Im Zentrum ihrer Kurse stehe das „Lernen am Experiment – to go“, und zwar nicht nur im Labor“, wie Remmele sagt. Viele Lernthemen erarbeiten sich die Studierenden selbst durch kleine Simulatoren direkt im Hörsaal. Das kann zum Beispiel ein virtuelles Röntgengerät oder ein Computer- und Kernspintomograph sein. "Einige davon wurden sogar von Studierenden selbst entwickelt", freut sich Remmele. Wichtig ist ihr, dass die Simulationen für die Studierenden auf dem eignen Rechner frei zugänglich sind.
Durch digitale Begleitangebote Barrieren abbauen
Außerdem können die Studierenden die Lehrsequenzen aus dem Hörsaal dank interaktiver Skripte auf einer Lernplattform jederzeit nachspielen. „Das ersetzt die Präsenzvorlesung sicher nicht vollständig, aber es hilft beim Nachbereiten des interaktiven Lehrformats“, erklärt Remmele. Außerdem könnten so Barrieren abgebaut werden: „Wir haben immer Studierende, die aufgrund einer anderen Muttersprache oder besonderer Belastungen Zuhause großen Bedarf an digitalen Begleitangeboten haben. Und für alle gilt, kommt die Prüfung, ist jede Vorlesung lange her.“ Durch die Kombination des Selbststudiums zur Vorbereitung des Lernstoffs mit den Übungen im Hörsaal bleibt Zeit für Reflexion und Diskussion, in denen Verständnis auch für abstrakte technische Sachverhalte geschaffen werden soll.
„Lernumfelder noch weiter innovativ und unterstützend gestalten“
Prof. Dr. Petra Tippmann-Krayer, Dekanin der Fakultät Elektrotechnik und Wirtschaftsingenieurwesen, lobt die Praxisnähe von Remmeles Lehrveranstaltungen: „Dass dieses Konzept nun fester Bestandteil unserer Lehre ist und sich über Fakultätsgrenzen hinweg weiterentwickelt, freut mich besonders. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit im Bereich Medizintechnik zeigt, wie wertvoll praxisnahes Lernen für die Studierenden ist.“ Gratulationen gibt es auch von der jüngst ins Amt eingeführten Hochschulpräsidentin Prof. Dr. Michaela Wirtz: „Es freut mich sehr zu sehen, welche tollen Lehrkonzepte an meiner neuen Hochschule bereits umgesetzt werden. Mir ist es ein Anliegen, unsere Lernumfelder in Zukunft noch weiter innovativ und unterstützend zu gestalten.“
Foto: Rudi Merkl
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