Wissen vermehrt sich, wenn es geteilt wird – das gilt an der Hochschule Landshut nicht nur für die Wissensvermittlung in der Lehre, sondern auch für die Weitergabe von Informationen und Erfahrungswerten an neue Hochschulangehörige. Deshalb beschäftigen sich im Rahmen eines Studienprojektes der Fakultät Informatik mehrere Studierende damit, wie die Wissensvermittlung durch digitale Plattformen gestützt werden kann und Inhalte niedrigschwellig und ansprechend zugänglich gemacht werden können.
Die beteiligten Studierenden aus den Master-Studiengängen Wirtschaftsinformatik und Informatik Linda Huber, Georg Klampfl, Robert Scheller, Thomas Schmidmüller und Andrey Sinyuk, entwickeln unter der Leitung ihres Dozenten Markus Schmidtner einen Prototyp eines Lernangebotes für neue Hochschulangehörige, basierend auf der Lernplattform Moodle.
Nachwuchswissenschaftler im Projekt „LA-Proof“ regte Zusammenarbeit an
Auch das Projekt „LA-Proof“ der HAW Landshut beschäftigt sich u. a. mit dem Onboarding und der Qualifizierung von Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftlern – es geht im Teilbereich „LAnding“ um Möglichkeiten der Wissensvermittlung, die im Sinne der asynchronen Kommunikation zeitlich flexibel und niedrigschwellig nutzbar sind.
Daher kam Markus Schmidtner, als Lehrender im Studienprojekt und gleichzeitig Nachwuchswissenschaftler im Projekt „LA-Proof“, gleich zu Beginn des Studienprojektes für eine Kollaboration auf Magdalena Bauer zu, zuständig für das Qualifizierungsprogramm „LAnding". Durch regelmäßige virtuelle Treffen mit den von Schmidtner betreuten Studierenden wurde die Zusammenarbeit vertieft.
Positive Synergieeffekte durch Kollaboration
Den aktuellen Stand bei der Entwicklung des Online-Kursangebotes präsentierten die Studierenden bei einem gemeinsamen Termin mit dem Team und dem Projektleiter von „LA-Proof“, Hochschulpräsident Prof. Dr. Fritz Pörnbacher.
In seiner Begrüßung ging Pörnbacher darauf ein, dass durch die neu entstandenen Promotionszentren bereits die Möglichkeit besteht, direkt an einer Hochschule für angewandte Wissenschaften zu promovieren und durch das in „LA-Proof“ erprobte Modell der Nachwuchsprofessur nun die letzte „Lücke“ auf dem Weg vom Studium zur Professur geschlossen wird.
Magdalena Bauer hob anschließend die positiven Effekte der Kollaboration hervor: „Für uns steht am Ende nicht nur das ‚Produkt‘ des Kurs-Prototypen, das wir im Anschluss weiter ausbauen können, sondern auch die Tatsache, dass sich die Masterstudierenden im Rahmen ihrer Recherche intensiv mit dem wissenschaftlichen Karriereweg beschäftigt haben. Denn wir möchten im Rahmen der Nachwuchsgewinnung Menschen früh für eine spätere Tätigkeit in der Wissenschaft begeistern und dabei gibt uns die Perspektive der Studierenden wertvolle Einblicke.“
Dozent Schmidtner betonte zudem die generelle Bedeutung von projektübergreifender Zusammenarbeit um wertvolle Synergieeffekte zu nutzen.
Netzwerkbildung und Gemeinschaft
Die Studierenden skizzierten in ihrer Präsentation den Entstehungsprozess und die Motivation hinter ihrem Projekt: Ihre Erfahrungen aus der Pandemie-Zeit haben ihre eigene Studienzeit geprägt und gezeigt, wie wichtig Online-Informationsangebote und digitale Kontaktangebote sind. So haben sie einen der drei erarbeiteten Kursbereiche dem Thema „Netzwerkbildung und studentische Gemeinschaft“ gewidmet.
Dort bekommen neue Hochschulangehörige einen Überblick über vielfältige Initiativen und Netzwerkangebote an der Hochschule Landshut, die zum Engagieren und Vernetzen einladen. Dieser Bereich gibt einen Eindruck über die Vielzahl der Angebote und Chancen, die sich an der Hochschule eröffnen, um ein ganzheitliches Onboarding in die Hochschulgemeinschaft zu ermöglichen, auch über den eigenen Arbeitsbereich hinaus.
Student Andrey Sinyuk führte in einer kurzen „Tour“ durch diesen Kursbereich, der u. a. eine informative Übersicht mit Verlinkungen zu den von den Initiativen genutzten Social-Media-Kanälen bietet und mit Videos und Quiz-Elementen eine visuell ansprechende und interaktive Lernerfahrung ermöglicht.
Zusammenarbeit mit verschiedenen Organisationseinheiten
Ein weiterer Kursbereich beschäftigt sich mit dem Thema Selbstmarketing. Dort bekommen Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler einen Überblick, welche Kanäle sich für bestimmte Inhalte eignen, um auf die eigene Arbeit und Erfolge aufmerksam zu machen. Zu diesem Zweck tauschten sich die Studierenden u. a. mit der Abteilung Wissenschaftskommunikation und Promovierenden sowie Professoren der Hochschule aus, um Erfahrungswerte und Best-Practice-Beispiele zu integrieren.
Prof. Dr. Pörnbacher bedankte sich abschließend bei den Studierenden für die ansprechende und interessante Präsentation. Neue Themen für andere Menschen verständlich aufzubereiten sei eine wichtige Fähigkeit. Er ermutigte die Studierenden zudem im Hinblick auf ihr späteres Berufsleben dazu, ihre Kompetenzen selbstbewusst zu zeigen und Erfolge und Leistungen mit anderen zu teilen - ein Ratschlag, den die Studierenden gleich zu beherzigen schienen, als ihr Dozent ihnen im Anschluss vorschlug, die Ergebnisse ihres Projektes als studentischen Beitrag bei der von der ukrainischen Kryvyi Rih National University ausgerichteten virtuellen CISN-Konferenz einzureichen.
Über das Projekt „LA-Proof“:
„LA-Proof“ ist ein seit Januar 2023 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung sowie dem Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst gefördertes Projekt der Hochschule Landshut. Ziel ist die Rekrutierung von professoralem Nachwuchs. Didaktisch und fachlich geeignete Kandidatinnen und Kandidaten, die noch nicht die notwendigen formalen Voraussetzungen für eine Professur erfüllen, werden über Nachwuchsprofessuren in Berufspraxis- oder Promotionsmodellen qualifiziert und erfüllen nachfolgend alle Anforderungen für eine HAW-Professur. Seit November 2024 sind an der Hochschule Landshut sechs Nachwuchsprofessuren besetzt. Das Projekt verhilft der Hochschule Landshut zu mehr Bekanntheit als Arbeitgeber und zeigt Karriereoptionen einer HAW-Professur auf. Unterstützt wird es dabei von folgenden Kooperationspartnern: BMW Group, Ihre Volksbank eG Neckar Odenwald Main Tauber, Johanniter-Unfall-Hilfe e.V., xpecto AG, Universität für angewandte Kunst Wien.
Foto: Hochschule Landshut / Kerstin Isabella Marx
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