Zum Hauptinhalt springen

Queeres Leben in Bayern

Hochschule Landshut erhebt im Auftrag der Grünen-Landtagsfraktion wichtige Daten für eine Studie

Heute ist der Internationale Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transfeindlichkeit. An diesem Tag geht es darum, die Lebensbedingungen queerer Menschen sichtbar zu machen. Die Bayerische Grünen Fraktion und ihre queerpolitische Sprecherin Tessa Ganserer, MdL, haben in diesem Zusammenhang bei der Hochschule Landshut eine wissenschaftliche Studie zur Lebenssituation queerer Menschen in Bayern in Auftrag gegeben.

Die nun vorliegenden Ergebnisse machen deutlich: Bayern ist kein diskriminierungsfreier Ort für LGBTs. Fast 50 Prozent der queeren Befragten haben in den vergangenen drei Jahren Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung und/oder der geschlechtlichen Zugehörigkeit erlebt.

Diskriminierung in vielen Bereichen

„Die Befunde zeigen ein differenziertes Bild der Diskriminierungserfahrungen queerer Personen in verschiedenen Lebensbereichen“, berichtet Alis Wagner von der Hochschule Landshut. Die zugrundeliegenden Daten der Studie beruhen auf der Masterarbeit von Wagner, die vor kurzem ihren Master „Soziale Arbeit: Klinische Sozialarbeit“ abgeschlossen hat. „Alis Wagner hat eine hervorragende Arbeit abgeliefert und wertvolle Datenbestände gesammelt, die es so in Bayern bisher nicht gegeben hat“, so Prof. Dr. Barbara Thiessen, die die Arbeit gemeinsam mit Prof. Dr. Bettina Leibetseder betreut hat.

Rund 3.000 Personen haben an einer Online-Befragung teilgenommen, knapp 900 Fragebögen wurden anschließend ausgewertet. Die genaue Datenanalyse brachte hervor, dass insbesondere einkommensschwache sowie körperlich und psychische beeinträchtigte queere Menschen von Diskriminierung überdurchschnittlich betroffen sind.

Mehr Diskriminierung im ländlichen Raum

Auch die Gruppe der transsexuellen Menschen macht laut Thiessen und Wagner auffallend häufig Diskriminierungserfahrungen. Der Blick auf regionale Besonderheiten zeige zudem, dass queere Menschen im ländlichen Raum weniger offen leben, da sie mit vergleichsweise mehr Diskriminierung rechnen müssen, wenn die queere Zugehörigkeit bekannt und sichtbar ist.

Der Ausweg in die Großstadt zu ziehen, trägt zur Landflucht bei. „In der Gesamtschau zeigt sich, dass Handlungsbedarf im Hinblick auf Akzeptanz queerer Menschen gerade im ländlichen Raum besteht. Zudem müssen Unterstützungsstrukturen besonders vulnerable Gruppen stärker in den Blick nehmen. Hier besteht weiterer Forschungsbedarf“, so Thiessen.

Die

Ergebnisse der Studie sowie einen

Übersichtsflyer gibt es als PDF zum Download.

Foto: Hochschule Landshut

(frei zur Verwendung bei Angabe der Quelle)