Was zählt im Leben wirklich? Was ist wichtig? Und was bleibt am Ende? Mit diesen Fragen beschäftigt sich Prof. Dr. Gaby Schöberl immer wieder. Das Lebensmotto der neuen Professorin für klinische Medizin und Innovation in der medizinischen Versorgung an der Hochschule Landshut lautet daher: Das Leben vom Ende her denken. „In der Medizin erlebt man immer wieder Grenzsituationen, in denen sich Menschen vor ihrem Tod die Frage stellen, ob sie sich im Leben genügend Zeit für die Dinge genommen haben, die ihnen wichtig sind“, erklärt Schöberl. Für sie bedeute das Lebensmotto daher, die richtigen Prioritäten zu setzen: erst als Hebamme, dann als Ärztin im Kinderkrankenhaus und schließlich als zweifache Mutter und Professorin. So lehrt Schöberl seit dem Wintersemester 2024/25 an der Fakultät Interdisziplinäre Studien im Studiengang Physician Assistant die Module „Praxiseinsatz Station“ sowie „Praxiseinsatz Endoskopie und Funktionsdiagnostik“. Darüber hinaus unterrichtet sie „Biomedizinische Grundlagen“ im Studiengang Biomedizintechnik.
Ausgebildete Hebamme und promovierte Ärztin
„Für den medizinischen Bereich habe ich mich schon immer interessiert“, erzählt die junge Professorin. So absolvierte sie nach dem Abitur am Klinikum Bamberg eine Ausbildung zur Hebamme und arbeitete viele Jahre als freiberufliche Beleghebamme an der Goldberg-Klinik Kelheim sowie am Kreiskrankenhaus Cham. „Hebamme zu sein, ist ein wirklich schöner Beruf“, schwärmt Schöberl, „aber ich habe im Lauf der Jahre gemerkt, dass mich auch noch andere medizinische Themen interessieren und ich hier gerne noch tiefer einsteigen möchte.“ Daher nahm sie als Stipendiatin der „Stiftung Begabtenförderung berufliche Bildung“ ein Studium der Humanmedizin an der Universität Regensburg auf, wo sie 2017 mit dem Thema Polytrauma- und Schwerverletztenbehandlung promovierte.
Facharztausbildung in der Kinderchirurgie
Schließlich führte Schöberl ihr Weg nach Landshut, wo sie als Assistenzärztin in der Kinderchirurgie am Kinderkrankenhaus St. Marien arbeitete. Nach einer sechsjährigen Facharztausbildung ist Schöberl dort als Fachärztin für Kinderchirurgie tätig. „Ich habe schon als Hebamme sehr gerne mit Kindern und jungen Familien gearbeitet“, berichtet sie. Zudem habe es sie damals schon interessiert, wie beispielsweise Kinder mit Fehlbildungen medizinisch weiter behandelt werden. Daher war für sie der Schritt zur Kinderchirurgie nur folgerichtig – ebenso wie der jetzige Schritt hin zur Vertretungsprofessur.
Erfahrung in der Lehre
„Als ich vor einigen Jahren erfahren habe, dass an der Hochschule Landshut medizinische Studiengänge starten, dachte ich mir bereits, dass in der Zukunft eine Tätigkeit in der Lehre gut zu mir passen könnte“, so Schöberl. Schließlich unterrichtete sie bereits an der Berufsfachschule für Kinderkrankenpflege im Kinderkrankenhaus St. Marien. „Das hat mir damals schon Spaß gemacht.“ Dass es nun mit der Vertretungsprofessur an der Hochschule Landshut geklappt hat, freut sie besonders: „Ich will den jungen Menschen eine exzellente Lehre bieten und hoffe dabei auf die gute Zusammenarbeit mit den Studierenden sowie mit meinen Kolleginnen und Kollegen.“
Foto: Hochschule Landshut / Elisabeth Tauscher
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