Fußball ist mehr als nur ein Spiel - zumindest bei Eintracht Frankfurt. Unter der technologischen Leitung von Stefan Kremer entwickelt der Verein eine innovative digitale Strategie, die weit über traditionelle Vereinsgrenzen hinausgeht. Am 3. Dezember gewährte Kremer, technologischer Leiter bei EintrachtTech, der Digital-Tochter von Eintracht Frankfurt, tiefe Einblicke in die digitale Transformation eines modernen Sportvereins. Rund 30 Studierende der Informatik, darunter auch einige Fußballfans, verfolgten den Vortrag.
Organisiert hatte den Vortrag Prof. Dr. Markus Jakob, der an der Fakultät Informatik zu den Themen Smart Government und E-Governance lehrt. Er wollte den Studierenden die allgegenwärtige Thematik der Digitalen Transformation in der spannenden Domäne Profi-Fußball aufzeigen. Die Fülle an Themen, die EintrachtTech abdeckt, reicht von der Entwicklung neuer Geschäftsmodelle, Smart City Anwendungen, der Vermeidung der Abhängigkeit von großen Plattform-Anbietern bis zur Etablierung von eSport-Teams.
Digitalisierung als Schlüssel zur Zukunft
Kremer legte dar, dass sich Eintracht Frankfurt nicht mehr nur als Sportverein, sondern auch als dynamische Technologie-Plattform verstehe. Mit über 52 Sportarten und einer besonderen Expertise in Bereichen wie eSport positioniere sich der Verein neu: digital, innovativ und zukunftsorientiert.Die Digital-Tochter EintrachtTech konzentriere sich unter anderem auf die Entwicklung digitaler Geschäftsmodelle. Von intelligenten Sensoren für Rasenbewässerung bis hin zu einer eigenen App-Plattform - der Verein denke ganzheitlich und smart. Dadurch könne sich Eintracht Frankfurt in der sich rasant entwickelnden Zeit der digitalen Transformation positionieren und vorhandene Daten optimal verwerten.
Fans im Mittelpunkt
Die neue digitale Strategie setzt konsequent auf Fanzentriertheit. Sie beinhaltet unter anderem einen digitalen Tickethandel, ein Offline-Wallet, mit dem Fans ihre digitalen Tickets auch bei Störungen vorzeigen können, und Payment-Kooperationen. Bei allen Anwendungen wird auf datenschonende Technologien gesetzt. Besonders spannend hierbei: Die hohe Zustimmung der Fans zur Nutzung ihrer Daten, ermöglicht durch die emotionale Vereinsbindung, eröffnet völlig neue Marketingperspektiven.
Gleichzeitig testet Eintracht Frankfurtgezielt neue Technologien: Dazu zählen NFTs, Blockchain, Smart City Konzepte sowie eSport-Trainingskooperationen.
Ermöglicht Studierenden „Blick in eine mögliche Zukunft ihrer Karriere“
Kremers Vortrag zeigte: Moderne Sportorganisationen müssen mehr sein als reine Athletikplattformen. Sie sind Technologie-Ökosysteme, die Menschen in allen Lebensbereichen begleiten. Damit ermöglichte der Gastvortrag den Studierenden der Studiengänge Digitale Verwaltung, Informatik, Wirtschaftsinformatik und Künstliche Intelligenz „einen Blick in die mögliche Zukunft ihrer Karriere“, findet Organisator Prof. Dr. Markus Jakob. „Die digitale Transformation ist in unseren Lehrveranstaltungen allgegenwärtig. Eine zentrale Rolle spielt auch bei uns die Nutzerzentrierung in der Entwicklung von Services - sei es als Anwender, Bürger oder wie bei Eintracht Frankfurt, als Fan. Dafür sind wiederum Daten über und von den Nutzern notwendig. Aus technologischer Sicht hat Stefan Kremer sehr gut erläutert, dass es Sinn macht eine eigene Plattform aufzubauen, statt die Daten den großen Plattform-Unternehmen zu überlassen.“
Wir danken Stefan Kremer für seinen spannenden Vortrag.
Fotos: Hochschule Landshut / Elisabeth Tauscher
(Frei zur Verwendung bei Angabe der Quelle)