Mensch-Technik Interaktion in Medizin und Pflege
Der Erfolg technischer Innovationen in Medizin und Pflege ist zu einem großen Teil davon abhängig, ob sie von der Zielgruppe akzeptiert und genutzt werden. Dies betrifft gleichermaßen Leistungserbringer in Medizin und Pflege (z.B. Ärzte, Pflegekräfte, Therapeuten) wie auch Patientinnen und Patienten. In unseren Forschungsarbeiten begleiten wir die nutzerzentrierte Gestaltung von technischen Innovationen in der Medizin und Pflege von der Nutzerforschung bis zur Evaluierung. Zentrale Fragestellungen betreffen dabei die Ergonomie, Usability/User Experience, Akzeptanz wie auch ethisch-soziale Implikationen der technischen Innovationen.
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Ausgewählte Projekte
HörTrain
Ansprechpartner: Nicole Trübswetter, Bettina Williger
Laufzeit: 2024 bis 2026 (3 Jahre)
Förderung: Bayerisches Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst
Assoziierte Partner: WSAudiology, Hörakustik Reiser, Landesverband der Schwerhörigen und Ertaubten Bayern e.V.
Wissenschaftliche Mitarbeiterin: Martina Tyrach
Schwerhörigkeit hat eine hohe Prävalenz im Alter, dennoch können Schwerhörende ihre Lebensqualität häufig über lange Zeit auch ohne Hörhilfen aufrechterhalten. So gelingt es Betroffenen, insbesondere anfängliche Hörschwierigkeiten auszugleichen oder weniger bemerkbar zu machen. Sie entwickeln hierfür eine breite Auswahl an zumeist unbewussten Strategien (z. B. Auswahl eines leiseren Restaurants, Vermeidung großer Veranstaltungen).
Im Zuge des Projekts HörTrain wird ein digitales Trainingsprogramm entwickelt, das es Schwerhörenden erlaubt, solche Anpassungsstrategien zu erlernen und in ihren Alltag zu integrieren mit dem Ziel ihre Selbständigkeit und Lebensqualität zu steigern.
Das Projekt orientiert sich hierfür am User-Centered Design (DIN EN ISO 9241-210 2020) und bindet sowohl Experten als auch spätere Nutzer (z. B. Schwerhörende und ihre Angehörigen) kontinuierlich in die Entwicklung und Evaluierung des Programms ein.
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Pflege 2023 - Projektarbeiten im B.Sc. Ingenieurpsychologie
Ansprechpartner: Bettina Williger
Laufzeit: Sommersemester 2024
Partner: Haus Curanum Karlsfeld, Fraunhofer-Institut für integrierte Schaltungen IIS, Korian Stiftung
Die Anzahl pflegebedürftiger Menschen in Deutschland nimmt kontinuierlich zu. Dadurch werden die Anforderungen an die Pflege nicht nur immer komplexer, sondern sie stellen die Pflegekräfte auch vor große Herausforderungen. Ziel des Projekts Pflege 2030 ist es, eine Referenzeinrichtung zu errichten, in der innovative Lösungen für die Pflegebranche erprobt werden. Dazu wird die stationäre Pflegeeinrichtung Haus Curanum Karlsfeld einerseits mit zusätzlichem Personal und andererseits mit digitaler Infrastruktur ausgebaut.
Studierende des B.Sc. Ingenieurpsychologie haben im Rahmen einer Projektarbeit den Einsatz neuer digitaler Pflegelösungen im Haus Curanum mit unterschiedlichen Berufsgruppen evaluiert. Darunter der Reinigungsroboter Pudu CC1, die digitale Pflegedokumentationssoftware MD stationär und die Livy Care Sensorik zum Aktivitätstracking der Bewohner.
Die Studierenden konnten unterschiedliche qualitative wie auch quantitative Methoden der Ingenieurpsychologie anwenden und mit der Arbeit wertvolle Erkenntnisse zur Akzeptanz und Nutzung der digitalen Lösungen für das Projekt Pflege 2023 erzielen.
Mehr Informationen zum Projekt Pflege 2030 unter: https://www.korian-stiftung.de/pflege2030
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