Forschungsprojekte
ReLLFloW
Zur Anpassung der Stromlast in Niederspannungsnetzen an die volatile Erzeugung erneuerbarer Energieträger wird in ReLLFloW ein Studierendenwohnheim durch elektrische Speicher pro Wohneinheit (Schwarmspeicher) zum Reallabor für die Erprobung auf Machine Learning basierender Steuerverfahren umgerüstet. Sogenannte Reinforcement-Learning-Verfahren (RLV) werden zu einer autonomen Steuerungslösung zur intelligenten Be- und Entladesteuerung der Batterien weiterentwickelt. Über diese Verfahren wird ein autonomes, datensicheres, skalierbares und praxistaugliches Lastmanagementsystem entwickelt. Die Überwachung des Steuersystems, durch den für das Niederspannungsnetz zuständigen Netzbetreiber, wird durch die Entwicklung einer Monitoring-Anwendung ermöglicht.
Das Projekt wird von der Bayerischen Forschungsstiftung (BFS) im Rahmen der Förderrichtlinie „Hochtechnologien für das 21. Jahrhundert“ bis Oktober 2026 finanziert. Es fällt in den Bereich „Energie und Umwelt“ und das Fördervolumen beträgt über 400.000 Euro.
Projektleitung: Prof. Dr. Maren Martens
Projektkoordination: Ulrich Ludolfinger
edu-modul ("Weiterbildungbaukasten der Digitalen Transformation und Projektmanagement für kleine und mittlere Unternehmen")
Das Institute for Data and Process Science (IDP) der Hochschule Landshut entwickelt ein neues, maßgeschneidertes Baukastensystem für Fortbildungen. Zielgruppe sind kleine und mittelständische Unternehmen. Viele kleinere Betriebe haben bei der Digitalisierung einen großen Nachholbedarf. Weiterbildung in diesem Bereich bleibt jedoch während der Pandemie häufig auf der Strecke. So sind beispielsweise Mehrtagesseminare schwer zu organisieren, da das Personal im Tagesgeschäft stark eingebunden ist. Hier setzt das neue Projekt an. Mit Hilfe eines modularen Baukastenprinzips lassen sich künftig einzelne Lerneinheiten, Tages- oder Mehrtagesfortbildungen in unterschiedlichen Formen durchführen - sei es digital, hybrid oder in Präsenz. Die Interessenten können an den Präsenzkursen entweder an der Hochschule Landshut teilnehmen oder diese als lnhouse-Seminare in den eigenen Betrieben anbieten. Projektleiter an der Hochschule Landshut ist Prof. Dr. Holger Timinger. Das Projekt „edu-modul“ wird vom Europäischen Sozialfonds (ESF)/REACT-EU zwei Jahre lang finanziert. Das Fördervolumen beträgt mehr als 400.000 Euro.
Projektleitung: Prof. Dr. Holger Timinger
IDP-Projektmitarbeitende: Christoph Glück, Anna Schidek, Claudia Doering
Mikro-DiNa
Schnelle Fortbildung in Betrieben mithilfe von Zertifikaten, die sogar den Einstieg in ein Studium erleichtern? Das neue Projekt der Hochschule Landshut macht es möglich: Das Institute for Data and Process Science (IDP) hat unter der Leitung von Prof. Dr. Maren Martens das „Mikrozertifikatsprogramm Digitalisierung und Nachhaltigkeit“, kurz Mikro-DiNa, gestartet. Damit sollen Betriebsmitarbeiterinnen und Betriebsmitarbeiter in der erweiterten Region Landshut die Möglichkeit bekommen, sich in kürzester Zeit im Bereich Digitalisierung und Nachhaltigkeit weiterzuqualifizieren. Das Projekt wird vom Europäischen Sozialfonds (ESF)/REACT-EU bis Ende 2023 finanziert. Das Fördervolumen beträgt rund 600.000 Euro. Ziel des REACT-EU-Programms ist die finanzielle Unterstützung von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) beim Transformationsprozess in den Bereichen Digitalisierung und Nachhaltigkeit.
Projektleitung: Prof. Dr. Maren Martens
Projektkoordination: Elisabeth Scheuchenpflug
IDP-Projektmitarbeitende: Martina Hörmann, Alexander Wallis
5 Safe
Die Stadt Landshut ist ein zentraler Bildungsstandort in der Region Niederbayern und verfügt über zahlreiche Schulen und Bildungseinrichtungen. Der hervorragend erhaltene gotische Stadtkern stellt vor allem die dort ansässigen Bildungseinrichtungen vor besondere Herausforderungen. Zudem ist Landshut eine der am schnellsten wachsenden Städte in der Bundesrepublik Deutschland, was zu steigenden Zahlen der Schülerinnen und Schülern und einem erhöhten Verkehrsaufkommen führt.
Daher beabsichtigt die Stadt im Rahmen der Weiterentwicklung des schulischen Mobilitätsmanagements im Stadtgebiet die Möglichkeiten der 5G-Technologie für eine anonymisierte und automatisierte Verkehrssteuerung rund um Schulen insbesondere für Stoßzeiten zu entwickeln und in Praxistests zu erproben. Dadurch soll die Sicherheit auf Schulwegen nachhaltig erhöht werden, indem Verkehrsbeteiligte auf entsprechende Gefahrensituationen vorbereitet und gewarnt werden. Zudem soll das Projekt einen Anstoß für neue Geschäftsmodelle im Rahmen von Mobility-as-a-Service zu geben.
Projektleitung: Prof. Dr. Abdelmajid Khelil
IDP-Projektmitarbeitende: Dominic Scholze, Tobias Ziegler, Ahmed Cheebane, Abdullah Al-Khatib, Lobna Badraoui, Aziz Abdennebi, Chengqun Liu, Yassine Rezgui
TRIO ("Transfer und Innovation Ostbayern")
Ziel des Projekts ist es, auf Grundlage einer gemeinsamen Transferstrategie den Ausbau und die weitere Professionalisierung des Wissens- und Technologietransfers zwischen den Hochschulen und ihren Partnern in der Region voranzutreiben und damit regionale Innovationsprozesse in Gang zu setzen und weiterzuentwickeln. Das Projekt wird den für die Region Ostbayern bis lang weitgehend unstrukturierten Transferprozess zwischen Hochschulen und Wirtschaft bzw. Gesellschaft über eine verbundübergreifende Kooperationsstruktur effizienter organisieren. Somit wird der Austausch zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft in der Region aktiv gestärkt. TRIO wird an der Hochschule für angewandte Wissenschaften in Das TRIO Projekt wird vom BMBF über das Programm Innovative Hochschule mit circa 12 Millionen Euro von 2018-2022 gefördert.
Projektleitung: Prof. Dr. Abdelmajid Khelil
Projektkoordination: Claudia Doering
IDP-Projektmitarbeitende: Ahmed Chebaane, Michael Deller, Erdi Kan, Kreshnik Ramadani
HyValue ("Hybridisierung in der Value Chain: Vom Systemlieferanten zum Kollaborationsexperten")
Systemzulieferer haben zunehmend umfangreichere Steuerungs- und Integrationsaufgaben im Wertschöpfungssystem Automobilindustrie. Das Ziel von HyValue ist die Erarbeitung eines Konzepts für „kollaborative Dienstleistungsarbeit“ und darauf aufbauend die Entwicklung eines neuen Geschäftsmodells „hybrider Kollaborationsexperte“. Umgesetzt wird dies am Beispiel des Termin- und Statusmanagements im Produktentwicklungsprozess. Als Ergebnisse entstehen ein Gestaltungskonzept für die Kollaborationsplattform, ein Kompetenzatlas mit tätigkeitsbezogenen Rollen- und Kompetenzprofilen, Leitfäden für lernförderliche Arbeit sowie ein hybrides Referenzmodell für die Projektsteuerung.
Projektleitung: Prof. Dr. Holger Timinger
IDP-Projektmitarbeitende: Markus Schmidtner
HyProMM und FELICS
Maßgeschneiderte Vorgehensmodelle sind ein wichtiger Erfolgsfaktor für Projekte. Deshalb werden im Institute for Data and Process Science Verfahren für die strukturierte Erstellung und das Tailoring von Vorgehensmodellen für ein erfolgreiches Projektdesign erforscht. Mit dem hybriden Projektmanagementmodell HyProMM und dem Baukasten für Vorgehensmodelle FELICS stehen zwei am Institut entwickelte Instrumente zur Anwendung bereit. In aktuellen Forschungsprojekten werden diese weiterentwickelt. Hierzu gehören auch Verfahren zum automatisierten Tailoring, zur selbstadaptierenden und lernenden Modelladaption. Das hybride Projektmanagement Modell HyProMM ist ein Ordnungsrahmen für hybrides Projektmanagement. Es ordnet Prozesse, Methoden und Rollen des Projektmanagements in den Bereichen Führung, Projektlebenszyklus und kontinuierlichen Abläufen und kann damit als Baukasten für die strukturierte Erstellung und Anpassung von Vorgehensmodellen betrachtet werden. Es unterstützt Anwenderinnen und Anwender bei der systematischen Auswahl von Methoden des traditionellen, planbasierten, agilen und hybriden Projektmanagements, der prozessualen Verknüpfung der Methoden und der Auswahl passender Rollen.
PRAGUE ("Self Service Konfiguration von Projektmanagementmethode und -werkzeug")
Gegenstand des Projektes PRAGUE (Self Service Konfiguration von Projektmanagementmethode und -werkzeug) ist ein digitaler Assistent: Er soll die Unternehmen bei der Zusammenstellung eines passenden individuellen, traditionellen und/oder agilen Vorgehens im Projektmanagement unterstützen und gleichzeitig die zur Durchführung des Projekts optimierte Projektmanagementsoftware zur Planung und Steuerung des Projekts mitliefern. Unternehmen können dann Informationen über sich und ihr Projekt an den digitalen Assistenten liefern. Auf Basis der eingegebenen Informationen – zum Beispiel Größe des Projekts, Art der Projektaufgabe etc. – wird der Assistent vollkommen automatisiert ein Vorgehen zur Bearbeitung der Projektaufgabe vorschlagen. Die Basis dafür bildet ein adaptives Referenzmodell, welches das Team erarbeitet. Außerdem wird an das vorgeschlagene Vorgehen eine Projektmanagementsoftware von Projektpartnern angepasst. Dadurch können Unternehmen ihre Projekte noch effizienter planen, budgetieren, abrechnen und am Ende erfolgreich abschließen. Das Projekt PRAGUE ist eines der größten Forschungsprojekte im Bereich Projektmanagement in Deutschland und wird vom BMBF gefördert. Das Projektvolumen umfasst mehr als 1,5 Mio. Euro.